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„Weniger ist Mehr“
E.Thiele, April  2006

Meinen folgender Kommentar zum Stand der Entwicklung in der Myofunktionellen Therapie (MFT) wurde angeregt durch die sehr interessante Dissertation von der Kollegin GÖSER-PFEIFER; 2003 die mir Mein Freund Volkmar Clausnitzer zukommen liess.
Schon vor vielen Jahren, es mag um 1995 gewesen sein, hatten wir und mit V. Clausnitzer abgesprochen, dass es dringend notwendig sei, die bestehenden MFT-Übungen  zu sammeln und auszuwerten. 
Anstoss waren die Kurse, die D. Garliner in Deutschland gab. Er konnte zwar auf breiter Ebene Interessenten dadurch gewinnen, dass er ein Therapieprogramm anbot, welches auf ein überschaubares und praktikables Minimum an Übungen und Methoden reduziert war. Uns, die wir täglich in wissenschaftlichem Rahmen damit zu arbeiten hatten genügte diese Kurzversion jedoch nicht. Wir stellten fest, dass man schon eine grössere Zahl an Übungsmöglichkeiten für unterschiedliche Zustandsbilder benötigte. Allerdings sahen wir auch, dass schon damals das Bestreben gross war, eine bekannte Muskelübung geringfügig zu modifizieren und sie dann als eigene Erfindung vorzustellen – möglichst im Rahmen einer zusammengebauten Gesamttherapie, möglichst  mit dem eigenen Namen behafte. Diese „Methoden“ erschienen häufig recht unflexibel gegenüber differenzierten Krankheitsbildern. Daher war eine fachkundige Initiative mit einer ordnenden Hand gefragt.
V. Clausnitzer war zunächst beruflich derart engagiert, dass ich mich bis 1997 allein daranmachte, eine Übungssammlung zusammenzustellen. Hier betone ich immer, dass ich die Übungen zumeist aus aller Welt zusammentrug, dass diese nicht den Anspruch erhöben, meine Erfindungen zu sein! Diese Übungen sollten einige Grundbedingungen erfüllen:
       -     Sie sollten (so weit wie möglich) im Rahmen  
             physiologischer Funktionen ablaufen, nicht
             von der Muskulatur Bewegungsmuster
             verlangen, die diese im täglichen Leben nicht
             zu bewerkstelligen hatte.
-          Sie sollten möglichst nicht manipuliert sein, das heisst,  ohne Zuhilfenahme der Hände des Therapeuten. Das bliebe der Physiotherapie belassen.
-          Sie sollten möglichst ohne Gerätschaften auskommen (abgesehen von Messgeräten).
-          Sie sollten ein definiertes Zielgebiet (Muskelzug, Muskelgruppe, Reflexkette) haben.
-          Sie sollten einen definierbaren Effekt haben.
-          Sie sollten sich im Rahmen und unter Gesichtspunkten der bekannten Trainingslehre anwenden lassen.
-          Sie sollten einfach aufgebaut sein, je komplexer / komplizierter eine Übung ist, desto schwieriger sind Durchführung und Effekt zu überschauen.
Unter diesen Gesichtspunkten waren dann die Übungen erarbeitet, die ich 1997 in dem Buch Myofunktionelle Therapie Band 3, ,Katalog der Übungen zur neuromuskulären Funktionsregulation im Hüthig Verlag publizierte.
Im Jahr 2001 veröffentlichte dann auch V. Clausnitzer seinerseits ein „Myofunktionelles Übungsbuch, die Orofaziale Muskelfunktionstherapie im Verlag Modernes Lernen. Da Clausnitzer gewohnt war, wissenschaftlich in und mit der MFT zu arbeiten, ist diese Sammlung von Übungen auch streng unter wissenschaftlichen Kriterien erfolgt.
Um zunächst das Positive hervorzuheben: Als wir seinerzeit den Arbeitskreis Myofunktionelle Therapie gründeten, wollten wir zunächst eine deutschsprachige Vereinigung schaffen. Des Weiteren sollte ebensolche Literatur verfügbar gemacht werden – an einen Ausschuss unter meiner Leitung erging die Aufgabe, ein entsprechendes Buch herauszubringen, Myofunktionelle Therapie, Band 1, Myofunktionelle Therapie aus sprechwissenschaftlicher und kieferorthopädischer Sicht im Hüthig Verlag publizierte. Ihm folgte der Band 2, Myofunktionelle Therapie in der Anwendung.
Wir hatten uns weiterhin das Ziel gesteckt, die MFT „salonfähig“ zu machen, der Myofunktionellen Therapie zu mehr Ansehen auch an den Hochschulen zu verhelfen. Sie war in den Verdacht geraten, Alternativmedizin vermitteln zu wollen. Und so wurde sie an den Universitäten abgelehnt. Mit vereinten Kräften erreichten die Mitglieder, dass MFT an den Hochschulen im Lehrplan auftauchte und Dissertationen verfasst wurden. 
Damit verbunden war unsere Hoffnung, dieses Spezialgebiet als das darzustellen, was es im Grunde war und ist, eine grenzübergreifende, multidisziplinäre Methodik. 
Praktisch löste sich der Arbeitskreis in der Folge nach Erreichen seiner Ziele vor einiger Zeit auf.
Der ehemalige „Harte Kern“ verständigt sich seitdem über diese dafür geschaffene  Website CCMF.
Da ich mit V. Clausnitzer fachlich in ständigem Kontakt stehe, waren wir uns schon seit längerer Zeit einig, dass sich die MFT aufzublähen beginnt. Es findet eher so etwas wie eine Rückentwicklung statt. Das Interesse an der MFT steigt mit der Einsicht, dass hier ein Therapiefeld erschlossen, Kurse angeboten, Institute gegründet, Geräte und Ausrüstungen erfunden und zum Kauf angeboten werden können. Teilweise mögen einem durchaus Zweifel kommen ob der Seriosität der Angebote. Hierin liegt das „Weniger ist Mehr“. Volkmar Clausnitzer wie auch ich haben unsere Übungssammlungen unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten zusammenzustellen versucht. Sicherlich kann man streiten über die Wichtigkeit einiger Beispiele die wir auf- oder nicht aufgenommen haben. Ganz sicher gibt es noch zahlreiche Übungen, die wir nicht erwähnt haben, möglicherweise sogar solche, die noch hätten erwähnt werden können, da sie nützliche Varianten der bekannten Möglichkeiten darstellen. Sicher ist jedoch, dass  die von uns katalogisierten Übungen den Forderungen entsprechen, die ich zu Beginn aufgezählt habe. Ich bin derzeit dabei eine überarbeitete Version der Übungssammlung auf meiner Website www.myonet.de zu publizieren zusammen mit einem kurzen Überblick über die Anatomie und Philosophie der MFT, für jeden Sitebesucher frei zugänglich. Wenn Sie also den Auszug aus der Arbeit von GÖSER-PFEIFER; 2003 lesen, so tun Sie es bitte unter den hier erwähnten Gesichtspunkten.
E. Thiele, April 2008
[less might be more]
My following comment on the state of development  in Myofunctional Therapy (MFT) was initiated by  the very interesting dissertation from Colleague Paula GÖSER-PFEIFER; 2003 which my friend Volkmar Clausnitzer sent me.
Already many years ago, it may have been about 1995, we had together with V. Clausnitzer decided that it was really necessary to collect and evaluate existing exercises. 
Stimulus were the courses D. Garliner was giving in Germany. he admittedly was able to attracted a large response by offering a training programme which he had reduced to a minimum of practicable exercises and methods. We who had to work with this in a scientific manner in our daily practice found this short version indeed not sufficient. We had realized that you need a larger number of training possibilities for the different states of derangements. Nevertheless we already then recognized that there existed manifold endeavours to modify a well-known muscle exercise slightly and introduce it then as the own invention – mostly in connection with a self built whole therapy – mostly wearing the own name. Those “Methods”  mostly appeared quite inflexible towards differentiated clinical pictures. Therefore an expert initiative with an organizing hand was needed.
 
V. Clausnitzer, in those days, was thus engaged in his profession that I had to start alone to put up an exercise collection in 1997. 
In this connection I always stress, that I generally collected these exercises from around the world without demanding to have invented them!  These exercises should grant some basic conditions:
       -     They should  (as far as possible) run in a frame 
              of  physiological functions not requesting   
               movement patterns from the musculature 
              which it will not have to carry out in daily life.
-          They should at best not be manipulated  which
means without the helping hands of the therapist. This should be left to the physiotherapists. 
-          They should at best get along without equipment (apart from measuring instruments).
-          They should aim on a well defined target object (muscle track, muscle group, reflex chain)
-          They should show a defined effect.
-          They should be applicable in the bounds of the conventional training principles.
-          They should be plain –structured, as, the more complex / complicated an exercise, the more difficult the carry-out and effect are to be control
 
Under these points of view the exercises had been worked out which I published in 1997 in the book Myofunktionelle Therapie Band 3, ,Katalog der Übungen zur neuromuskulären Funktionsregulation im Hüthig Verlag.
Then, in the year 2001 V. Clausnitzer, too, published his  „Myofunktionelles Übungsbuch, die Orofaziale Muskelfunktionstherapie im Verlag Modernes Lernen. 
As Clausnitzer was used to work on scientific terms with the MFT this collection of exercises is obviously accumulated under strict scientific conditions.
 
To emphasize at first the good side: When we founded the Arbeitskreis Myofunktionelle Therapie [Study group for Myofunctional Therapy] we first and foremost wanted to create a German organization. Furthermore the same literature should be made available – a committee under my control got the order to edit an appropriate book, Myofunktionelle Therapie,Band 1, Myofunktionelle Therapie aus sprechwissenschaftlicher und kieferorthopädischer Sicht published in Hüthig Verlag. This was followed by volume 2, Myofunktionelle Therapie in der Anwendung.
We had put up the aim to make MFT acceptable, to help Myofunctional Therapy to gain more credit even at colleges and universities. It had come under the suspicion that it was mediating alternative medicine. And so it was rejected at the university. With unified efforts our members gained to get it on the syllabus of the university and to make it a matter of dissertations.
 
Connected with this we hoped to prove this special field as what it essentially was and still is, a border crossing, multidisciplinary method.
 
De facto the study group AK-MFT terminated in the follow after having reached the aims some time ago.
 
 
The former “hard core” communicates since that time via its website CCMF,  the especially for that purpose. Being in constant professional contact with V. Clausnitzer we since some time consented about the MFT starting to overblow. It happens something like a re-development. The interest for MFT rises with the discovery that here a therapy field is may be brought to light, courses offered, institutes founded gear and equipment invented and offered for sale. In some measure doubts might rise about the probity of the offers. Herein lies the “less might be more”. Volkmar Clausnitzer, same as me, tried to accumulate our exercise collections under scientific aspects. Surely there may be some arguing about the importance of one or the other example we did or did not add in. Quite surely there are lots of exercises we did not mention, possibly even such as might have been mentioned as they represent useful variations of some known possibilities. It is guaranteed, though, that those exercises we catalogued meet the requirements I listed up at the beginning. In the moment I am working at a reviewed version of the exercise collection to be published on my website together with a short prospect of the anatomy and philosophy of MFT, freely accessible for site visitor. 
If you, therefore, read the excerpt from the thesis of  GÖSER-PFEIFER; 2003 , please, do this under the here mentioned view-points.
E. Thiele, April 2008