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Gretas Uebungen (Myofunktionelle Übungen für JIA-Kids)
Anlässlich eines speziellen Falles haben wir Myofunktionelle Übungen zusammengestellt, die besonders geeignet sind für junge Patienten, die nachweislich an JIA (Juvenile Idiopathische Arthritis) leiden. Diese Übungen sind aus einer Sammlung entnommen, die sowohl als gedrucktes Buch, als auch im Internet vorliegen; die letztere Adresse lautet: http://myonet.de/BUCH/buch-word/ueb-word-www/contents-d.htm . Die hier wiedergegebenen Übungsbeschreibungen stellen eine Kurzform dar; für den kompletten Text dem obigen Link folgen. Von den über 150 unter dem genannten Link aufgeführten Übungen sind sicherlich noch weitere für den speziellen Fall geeignet. Um diese zusammen zu stellen, ist zunächst eine präzise Muskeldiagnose erforderlich, wie sie beschrieben wird unter: http://www.myonet.de/myonet/dueinlt.htm Sicherlich sind neben den genannten Übungen für das Kiefergelenkmanagement auch jene von Bedeutung, die den rostralen und retralen Mundhöhlenverschluss garantieren um die Druckverhältnisse zu regulieren. |
HALSÜBUNGEN (allgemein) 221 COLLUM EXERCISES
Für die Physiotherapie: Es besteht eine innige neurale und muskuläre Verflechtung zwischen Orofacial-, Mandibular-, Mundboden-, Hyoid-, Nacken- und Rumpfmuskulatur. Dies bedingt, dass auch neuromuskuläre Störungen aus einem Muskelfeld in das benachbarte übergreifen. Aus diesem Grund muss die MFT übergreifend ansetzen, will man nicht nach erfolgreichem Abschluss der Therapie von orofacialen Störungen (wenn es denn bei Nichtberücksichtigung der genannten Zusammenhänge überhaupt dazu kommt) den Bumerangeffekt erleben, dass die Störung aus den Nachbargefilden zurückkehrt. Hierzu kann man sich einer ganzen Reihe von Übungen bedienen, wie sie beispielsweise in der nachfolgenden Liste aufgeführt sind. LISTE DER ÜBUNGEN ( in alphabetischer Reiherfolge) (GRUNDHALTUNG ) Statisch, Bereitschaftshaltung HALSSEITENDEHNEN Statisch, Strecken (eventuell mit Manipulationshilfe) (HALTUNGSÜBUNGEN ) Statisch, Bereitschaftshaltung KÖPFEROLLEN Kinetisch, Slow-Motion, Strecken, Koordination. KOPFWENDEN Kinetisch, Slow-Motion, Strecken, Koordination. LEICHTES NICKEN Kinetisch, feinmotorisch. NACKENDEHNEN Statisch, Strecken (eventuell mit Manipulationshilfe). (SITZHALTUNG ) Statisch, Bereitschaftshaltung. STRECKÜBUNGEN (allgemein) Statisch, Strecken (eventuell mit Manipulationshilfe). WENDEN Eher statisch. Strecken (eventuell mit Manipulationshilfe).
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AUF UND ZU 049 OPEN AND CLOSE
(Sublingiualmm. Hält Mandibula retral, Capitulum bleibt in fossa.) -1 Mund zu, die Zunge wird wie beim SCHNALZER GEFROREN an den Gaumen gesaugt. -2 Während die Zunge am Gaumen angesaugt bleibt, werden die Backenzähne leicht aufeinandergesetzt. Bei selteneren Fällen von hypotoner Adduktormuskulatur legt der Patient die Fingerspitzen beidseits auf den Kieferwinkel, weil er fühlen soll, wie der 'Bauch', das Anschwellen des Masseters beim Okkludieren sich bildet. In dieser Stellung wird bis 10 gezählt. Mit diesem Ausführungsmodus kann die Übung als HALTEÜBUNG betont werden (siehe dort). -3a (Variante) Der Mund öffnet sich, die Zunge darf mit 'Plop' vom Gaumen loslassen. Zurück zur Ausgangshaltung. -3b (Variante:) Während die Zunge weiterhin am Gaumen angesaugt bleibt, wird der Mund weit geöffnet, die Stellung gehalten und wiederum bis 10 gezählt. Zurück zur Ausgangshaltung (oder direkt zu Schritt 2). Hierauf kann zur Entspannung als Wechselübung SCHLABBERZUNGE angesetzt werden.
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ERBSE 029 THE PEA
(Capitulum erfühlen, retral und protrusiv) - 1 Zunächst werden auf jede Seite des Gesichts desTherapeuten zwischen Backenknochen und Ohr (Traguspunkt) zwei Fingerkuppen des Patienten gelegt und das Mundöffnen mit und ohne Vorwandern des Kondylus - der Erbse - demonstriert. - 2 Sodann wird in gleicher Weise am Kopf d.Pat verfahren. - 3 D.Pat. erprobt unter Kontrolle durch d.Therap. verschiedene Stellungen und sodann - 4 die maximale Mundöffnung ohne Vorwandern der ERBSE! Hierbei kann der Daumen anfangs der ,SCHUBLADE-REIN'-HALTUNG nachhelfen.
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RUHEHALTUNG (siehe HALTUNGSÜBUNGEN) 239 RESTPOSITION
-1 Der Therapeut informiert den Patienten zunächst umfassend über das Trainingsziel - die korrekte Haltung. -2 Hierzu wird das Körpergefühl hinsichtlich der Orientiertheit, Stereognose, der Lagebeziehung im Organismus geweckt und angesprochen, wenn erforderlich, über sensorische Hilfen und Feedback-Reize, um eine zumeist statomotorische (statodynamische) Eutonisierung zu bewirken. -3 Das Üben erfolgt zunächst unter Aufsicht in der Trainingssitzung, dann verstärkt daheim und mehr und mehr ausserhalb bestimmter Übungskomplexe zu allen sich bietenden Gelegenheiten. -4 Die Schlussphase soll dann zur Habitualisierung des Übungsinhaltes führen.
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028c
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,TAP-TAP'-ÜBUNG 098 ,TAP-TAP’-EXERCISE
-1 Der Patient sitzt auf einem Hocker oder Trainingsball. a Fremdmanipulierte Durchführung: -2 Der Therapeut stellt sich hinter den Patienten, dessen Kopf sich gegen ihn lehnt und fasst mit beiden Händen den Unterkiefer wie ein Tablett. -3 Der Patient wird aufgefordert, den Unterkiefer ‘locker zu lassen’. -4 Nun versucht der Therapeut gefühlvoll, ohne Kraftaufwand und ohne jede Muskelaktion seitens des Patienten (oder beiderseits) den Unterkiefer hochzuklappen und somit die Zahnreihen leicht aufeinander zu ‘tappen’. Dabei dürfen keine Muskelaktionen am Unterkiefer spürbar werden. Dies gelingt häufig erst nach einigen Versuchen. Zu diagnostischen Zwecken können die mehr oder minder grosse Führbarkeit bzw. das Misslingen dokumentiert werden. In der therapeutischen Anwendung wird das ‘Tap‘ über einige Zeit durchgeführt. Hierbei empfiehlt es sich, nicht rhythmisch zu üben, sondern die Bewegungen asynchron durchzuführen, um so ein verdecktes Mitarbeiten der Muskulatur auszuschliessen. Der Sinn der Übung ist es, die verspannte Muskulatur völlig zu entspannen, auszuspannen. b Eigenmanipulierte Durchführung: -2 Nicht zwingend, aber günstigerweise setzt der Patient den Ellenbogen eines Armes auf einen vor ihm stehenden Tisch, winkelt den Arm an und legt den Handrücken unter das Kinn. -3 Diese Hand soll nachfolgend die führenden Hände des Therapeuten ersetzen. Der Patient besinnt sich auf das zuvor erlebte Gefühl, den Unterkiefer ‘locker zu lassen’, wie unter Ausführung a. geübt. Die Hand „schubst“ den Unterkiefer ruckartig leicht aufwärts. -4 Alle weiteren Schritte wie unter a.
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ZÄHNEKLAPPERN 100 CHATTERING TEETH
-1 Der Patient wird ersucht, die Mundmuskeln - einbezogen Wangen und Mundboden - wie in der ,TAP-TAP’-ÜBUNG gehen zu lassen. Die Zungenspitze sollte am PUNKT verweilen, um den Unterkiefer zentrieren zu helfen. -2 Der Patient setzt die Backenzähne aufeinander und legt beiderseits die Fingerspitzen von Zeige- und Mittelfinger auf die Wangen oberhalb des Kieferwinkels. Bei stärkerem Zusammenbeissen, wie etwa in der MASSETERÜBUNG, spürt er dabei den anschwellenden Muskelbauch. Er soll beim nachfolgenden Üben versuchen, den Muskelbauch möglichst nicht hervortreten zu lassen. -3 Der Patient soll nun praktisch die vorher durchgeführte ,TAP-TAP’-ÜBUNG ohne Manipulation imitieren, indem er den Unterkiefer schwach aufwärts ruckt und das in den Zahnbögen ringsum gleichmässige Aufeinanderklappen der Zähne wahrnimmt. Sofort öffnen sich die Kiefer wieder, dann wird unmittelbar wieder zugeklappt und so fort.
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HÖLZCHENHALTEN 106 HOLD A MATCH
-1 Der Patient hält das Hölzchen sagittal so in der Mitte der Lippen, dass es etwa zwei Zentimeter weit in die Mundhöhle hineinragt. -2 Der Aspekt einer Mundspaltschlussübung wird dadurch umgesetzt, dass nun die Lippen das Hölzchen mit minimaler Kraft halten. -3 Jetzt wird zusätzlich darauf geachtet, dass die Schneidezähne das Hölzchen nicht berühren; so wird eine Adduktorenentspannung erzielt. -4 Schliesslich wird einer Protrusionstendenz der Zunge begegnet, indem auch die Zungenspitze das Hölzchen nicht berühren darf. Der Aspekt einer PUNKT-Halteübung ergibt sich daraus, dass die Zungenspitze den PUNKT über die Spitze des Hölzchens hinweg halten soll. Hiermit wird gleichzeitig die Gaumenwärtsversion des restlichen Zungenkörpers unterstützt (ZUNGENBAUCHPRÜFUNG, KATZBUCKEL).
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ZUNGENSTÜTZE 089 TONGUE PROP
-1 Der Patient bereitet sich mental darauf vor, die Adduktorenhyperaktivität wahrzunehmen (evtl. ZAHNKLICK). -2 Die Zungenspitze wird auf den PUNKT gesetzt: „Ich stütze jetzt meinen Unterkiefer über die Zungenmuskulatur ab. Ich stehe nicht auf meinen Zähnen." -3 Die Stellung wird kontinuiert.
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ZAHNKLICK 212 TEETHCLICKING
-1 Der Patient konzentriert sich auf seinen Mundraum (an dieser Stelle können mentale Hilfen wie AT (Autogenes Training) eingesetzt werden.) -2 Jetzt tippt der Patient mit einem zarten 'Klick' die Schneidezähne aufeinander und suggeriert sich, das Gefühl sei sehr unangenehm. -3 Dies wird mit den Backenzähnen auf der linken und auf der rechten Seite wiederholt. -4 Der Patient verinnerlicht: "Wenn ich dieses 'Klick' merke, will ich sofort in die RUHEHALTUNG zurückgehen“, die er sogleich bewusst einnimmt. Diese Schritte sollen sowohl tagsüber anlässlich einer kurzen Pause, als auch vor dem Einschlafen zur Einstimmung auf das nächtliche Verhalten praktiziert werden. Als fremd- oder eigenmanipulierte Entspannungshilfe kann die ,TAP-TAP'-ÜBUNG eingeführt werden
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GELENKSTRECKEN (MANIPULIERTES) 096 JOINT STRETCH
- Vorübung: Der Patient sollte die Übungen ,L-M’-HALTUNG und SCHUBLADE REIN, TAPP - TAPP und ERBSE beherrschen oder simultan trainieren. - Ausgangshaltung: SCHUBLADE REIN. - 1 Der Mund wird geöffnet wie bei der Übung ERBSE, also unter Beibehaltung der retralen Position von Mandibula respektive Gelenkkopf. Die Muskulatur ist, wie bei der TAPP - TAPP- ÜBUNG, möglichst unverspannt. Der Patient „lässt den Unterkiefer hängen“, soweit dies möglich ist. -2 Der Therapeut steht vor dem Patienten und fasst nun beidhändig den Unterkiefer. Die Daumen liegen beiderseits auf den Zahnreihen, die Finger greifen aussen den Unterkieferkörper. Dies geschieht etwa so, als hielte man eine Schubkarre oder einen Fahrradlenker. -3 Der Patient wird wiederholt ermahnt, den Unterkiefer gehen zu lassen. Der Therapeut drückt nun mit seinen Händen, vornehmlich mit den Daumenspitzen auf den hinteren Zähnen, den Unterkiefer nach dorsal - kaudal. Diese Position wird für eine definierte Zeit (eine halbe Minute und mehr) gehalten. |
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SEITENSCHUB 137 SIDE THRUST
- Ausgangshaltung: GRUNDHALTUNG (Der Therapeut steht hinter dem auf einem Hocker oder Gymball sitzenden Patienten. - Step-by-step-Beschreibung: Die Übung wird generell vom Therapeuten ausgeführt, kann jedoch in besonderen Fällen auch vom Patienten zur Eigenmanipulation erlernt werden. -1 Die flache Hand stützt den Kopf auf der Gegenseite des auffälligen Gelenkes indem sie auf der Fläche von Hinterhaupt – Schläfe aufliegt, eine Fingerspitze kontrolliert dabei die inaktive Stellung des Condylus (ERBSE). Der Ballen der anderen Hand drückt, mehr am Kieferwinkel postiert, den Unterkieferkörper zur gegenüberliegenden Hand hin. Es resultiert eine geringe Bewegung des diesseitigen Condylus nach einwärts, der Druck er folgt mit „gewisser“ Kraft. -2 Die erreichte Stellung wird für ein bis zwei Minuten gehalten und zur ,L-M’- oder GRUNDHALTUNG zurückgekehrt.
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ADDITIONAL EXERCISES
,I’ , O’ , KIRSCHE' , ,RÜSSEL' ,
(097, 016, 019, 020,)
,I’-ÜBUNG
- Vorübung: Empfehlenswert ist die GRUNDHALTUNG (s.d.). - Ausgangshaltung: ,M’-HALTUNG - Step-by-step-Beschreibung: -1 Die Unterlippe wird langsam und unter Handspiegelkontrolle abwärts bewegt. Hierbei zeigen sich die unteren Schneidezähne. Zur Veranschaulichung wird dem Patienten vorgegeben, den Mund so zu verziehen, als würde er sich ekeln und dabei ‘Iiii’ sagen. Hierbei wird neben dem Platysma vor allem der Depressor labii inferioris (Anatomie S.18) angespannt. Der Sinn besteht darin, den Mentalis locker zu lassen, um die Abwärtsbewegung zu ermöglichen. -1 a Bei häufig auftretenden Anfangsschwierigkeiten wird eine Starthilfe eingebaut: Der Zeigefinger des Patienten setzt sich auf die Kinnspitze und drückt diese sanft abwärts in die erstrebte Position. Auf diese Hilfe soll so bald wie möglich verzichtet werden.
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-1 Als STEIGERUNGSÜBUNG (Abbildung) wird im ersten Schritt die ,O’-HALTUNG eingenommen, der Mundspalt sternförmig zur Mitte hin flach zusammengezogen. -2 Nun wird die Spannung erhöht, so dass sich aus der Mitte heraus die Lippen etwas vorstülpen und die KIRSCHE bilden, „das ,O’ vorwärtsschieben“. -3 Diese Haltung wird weiter angespannt, die KIRSCHE nach vorn verlängert, so dass der „Rüssel“ entsteht. -4 a Man kann nun entweder eine statische Phase anschliessen und die Endstellung unter Zählen halten lassen oder -4b einen kinetisch dynamischen, fliessenden Wechsel - über die Kirsche zurück zum ,O’, wieder aufwärts zum RÜSSEL und wieder zurück - anordnen.
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, O ' - Ü B U N G
- Vorübung: Die ,M’-HALTUNG sollte beherrscht werden als -Ausgangshaltung; als solche eignet sich auch die Ruheschwebelage. - Step-by-step-Beschreibung: -a1Als HALTEÜBUNG wird nun der Mundspalt von allen Seiten - oben, seitwärts und vorn - mehr und mehr sternförmig zur Mitte hin, möglichst zu einem Punkt, zusammengezogen. -a2 Die Stellung wird unter Zählen gehalten. -a3 Rückkehr zur Ausgangshaltung oder Übergang in die Gegenbewegung mit einer WECHSELÜBUNG (s.u.).
-b1 Als kinetische Übung wie Schritt a1. -b2 Sofortige Rückkehr zur Ausgangshaltung. -b3 Die Übungsstellung in stetem dynamischem Fluss unmittelbar wieder einnehmen wie unter 1, Übergang zu 2 und so fort, oder
c1 als WECHSELÜBUNG wie b1, dann c2 wie b2, anschließend c3 Übergang in die zweite, als WECHSELÜBUNG angesetzte Übung, beispielsweise BREITES GRINSEN oder BRIEFKASTEN. -Timing: Für Ausführung a im Haltemodus wird die Sequenz durch das Zählen bis zu einer vorgegebenen Zahl ausgefüllt, beispielsweise angefangen mit 10 und steigernd bis 30. Es können mehrere Sequenzen zu einer Serie zusammengefasst werden. Für b im kinetischen Modus wird die Sequenz frequenzgetaktet. Unter Mitzählen wird die Übungshaltung eingenommen, verlassen, eingenommen und so fort, der Frequenztakt. Die Anzahl der Aktionen wird vorgegeben, beispielsweise zehn oder später steigernd. Für c kann die erste Sequenz sowohl aus Modus a als auch b bestehen. Die darauffolgende Sequenz wird gebildet durch die gewählte WECHSELÜBUNG. Mehrmaliger Wechsel ergibt dann die Übungsserie. In speziellen Fällen bietet sich hier als Lockerungsübung zwischendurch das BRABBELN an. Die Modi statisch und kinetisch können auch zur ABWECHSELNDEN ÜBUNG kombiniert werden. Hierbei wird dann in der ersten Sequenz geübt wie unter a, in der darauffolgenden wie unter b, dann wieder wie unter a und so fort. So lässt sich eine Serie kombinieren, in der man bis zu fünf wechselnde Sequenzen aneinanderfügt.
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KIRSCHMUND
- Vorübung: Empfehlenswert ist eine stufenweise Steigerung im Trainingsablauf (siehe Timing). Hierzu wird die ,L-M’-HALTUNG und die ,O'-ÜBUNG benötigt. -Ausgangshaltung: Zunächst wird die ,L-M’-HALTUNG eingenommen. Step-by-step-Beschreibung: a Halteübung -1 Der Mund wird nun etwa so gespitzt wie zum Pfeifen, jedoch in seinem Zentrum fest verschlossen. D. Pat. soll das Gefühl haben, mit den Lippen einen Knoten von der Grösse einer Kirsche zu bilden. Dies hat mit viel Kraft zu geschehen. Die Stellung wird unter Zählen gehalten.
b Kinetische Übung mit einer WECHSELÜBUNG -1 Der erste aktive Schritt ist in diesem Falle das kräftige sternförmige Zusammenziehen des Mundschnürers. Mitten unter der Nase soll eine kleine punktförmige Öffnung entstehen, so, als wenn man verkniffen ,O’ sagt (siehe ,O'-ÜBUNG). -2 Nun wird das ‘O’ vorwärtsgeschoben um die gespitzten Lippen bis zur Grösse einer Kirsche anwachsen zu lassen. -3 Anschliessend wird zu Schritt 1 - zum ‘O’ - zurückgekehrt, danach wieder zu Schritt 2 gewechselt, wieder 1, und 2, und so fort. -Timing: Unter a wird durch Halten der Stellung eine Sequenz gebildet. Es wird bis zehn gezählt (später Steigerungsmöglichkeit). Unter b wird die Stellung 1 für etwa eine bis zwei Sekunden gehalten, dann Stellung 2 eingenommen, ebenfalls gehalten und so fort. Hieraus ergibt sich eine frequenzgetaktete Sequenz, eine Wechselfrequenz. Unter Mitzählen der Wechsel kann man etwa zehn Durchläufe üben lassen. Eine weitere Variationsmöglichkeit ist der Wechsel nicht als Frequenz, sondern in den Sequenzen. Es wird wie unter a verfahren. Die erste Sequenz ist hier die ,O'-ÜBUNG, die folgende Sequenz die KIRSCHE. Mit diesen Wechseln hat man eine STEIGERUNGSÜBUNG als Serie aufgebaut. Sie lässt sich vervollkommnen, indem eine weitere Übung aus der speziellen, oben erwähnten Gruppe - wie z.B. die RÜSSELÜBUNG - angeschlossen wird, mit der wie oben verfahren wird.
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R Ü S S E L Ü B U N G
- Vorübung: Siehe Ausgangshaltung. Wenn als WECHSELÜBUNG in Kombination mit beispielsweise ,O’ und KIRSCHMUND (siehe auch ORBIKULARISÜBUNGEN), so sind diese zuvor einzuüben. -Ausgangshaltung: Günstigerweise wird die nicht angespannte ,L’-HALTUNG eingenommen. - Step-by-step-Beschreibung: -1 Als Einzelübung wird der Mund maximal gespitzt und gleichzeitig vorgeschoben, um einen „Elefantenrüssel“ nachzuahmen. -2a Im statischen Modus wird diese Stellung unter Zählen gehalten. -2b In kinetischen Modus wird nach Erreichen der Maximalstellung zur Ausgangshaltung zurückgekehrt, um dann sofort wieder in die Maximalstellung überzugehen.
-1 Als STEIGERUNGSÜBUNG (Abb.020) wird im ersten Schritt die ,O’-HALTUNG eingenommen, der Mundspalt sternförmig zur Mitte hin flach zusammengezogen. -2 Nun wird die Spannung erhöht, so dass sich aus der Mitte heraus die Lippen etwas vorstülpen und die KIRSCHE bilden, „das ,O’ vorwärtsschieben“. -3 Diese Haltung wird weiter angespannt, die KIRSCHE nach vorn verlängert, so dass der „Rüssel“ entsteht. -4 a Man kann nun entweder eine statische Phase anschliessen und die Endstellung unter Zählen halten lassen oder -4b einen kinetisch dynamischen, fliessenden Wechsel - über die Kirsche zurück zum ,O’, wieder aufwärts zum RÜSSEL und wieder zurück - anordnen. - Timing:. (2a) Als statische Einzelübung halten und - als eine Sequenz - bis zehn zählen (später steigernd). Mehrere Sequenzen zur Serie kombinieren. (2b) Als kinetische Einzelübung im Frequenztakt anspannen und zurücknehmen. Im Sekundentakt ergibt sich eine Sequenz von etwa zwanzig bis dreissig Aktionen. Die Kombination dieser beiden Modi ergibt eine ABWECHSELNDE ÜBUNG, bei der in der Serie von Sequenz zu Sequenz im Modus abgewechselt wird: statisch // kinetisch (a // b). In einer STEIGERUNGSÜBUNG wie bei der Kombination von ‚O’-ÜBUNG (selektiv der innerste Muskelring) > KIRSCHMUND (zusätzlich der zweite, der mediale Ring) > RÜSSELÜBUNG (alle drei Muskelringe) wird in der Serie je eine Sequenz der entsprechenden Übung angesetzt ( eine Übung und bis zehn zählen, dann die nächste und zählen, dann die dritte dazu und zählen). Die Anordnung erfolgt pyramidenartig. In der statischen Ausführung wird auf der Pyramidenspitze die Stellung unter Zählen bis etwa zehn (evtl. später steigend) gehalten. In der kinetischen Phase wird sogleich von der Pyramidenspitze rückwärts fortgefahren (‚O’>KIRSCHE>RÜSSEL>KIRSCHE>’O’). Es entsteht eine längere Übungsserie.
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Zahnaeztliche Praxis Reventlou Claudia Scholz